Frauen
Darum setzen wir uns für Frauen ein
Gegründet von der Frauenrechtlerin Marie Juchacz tragen wir den Einsatz für die Gleichstellung aller Geschlechter in unserer AWO-DNA. In ihrem Kampf für gleiche Rechte haben Frauen schon vieles erreicht: vom Frauenwahlrecht über Elternzeit, Kitaausbau bis hin zu Frauenquote. Doch der Weg zu echter Gleichstellung – in Politik, Medien, Karriere, Bezahlung, Care-Arbeit oder Rente – ist noch lang, besonders in Bayern. Der Kampf für Chancengerechtigkeit, gegen Sexismus und Gewalt gegen Frauen hat nicht an Aktualität verloren.
Zahlen, Daten, Fakten
Nach wie vor sind Frauen in vielen Lebensbereichen deutlich benachteiligt. Rollenklischees und Stereotype, aber auch strukturelle Barrieren sind längst nicht überwunden. Selbst wenn Paare eine gleichberechtigte Partnerschaft leben wollen, ist dies aufgrund von struktureller Benachteiligung nicht leicht umzusetzen: Frauen arbeiten häufiger in gering bezahlten Berufen und in Teilzeit, können nicht so leicht Karriere machen, sind besonders belastet durch den Spagat zwischen Arbeits- und Familienleben und in der Folge häufiger von Altersarmut betroffen. Zudem sind vor allem Frauen Hass, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt.
- Gender Pay Gap: Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist mit 21 % in Bayern besonders groß
- Weniger Führungspositionen, mehr Teilzeit: Fast die Hälfte der erwerbstätigen Frauen arbeitet in Bayern in Teilzeit (zum Vergleich: 9 % der Männer), nur 32 % der Führungskräfte in Bayern sind weiblich.
- Sorgearbeit vor allem Frauensache: Der Gender Care Gap liegt aktuell in Deutschland bei 44,3 % oder bei umgerechnet neun Stunden mehr unbezahlter Familien- und Hausarbeit pro Woche von Frauen als von Männern.
- Altersarmut ist weiblich: Jede vierte Frau (24,6 %) über 65 Jahren ist in Bayern von Armut bedroht (Männer über 65 Jahren 21,9 %).
- Gewalt gegen Frauen: 94,5 % der Opfer von Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Übergriffen sind weiblich, vor allem Frauen (79,2 %) werden Opfer von Partnerschaftsgewalt, beinahe jeden zweiten Tag stirbt eine Frau in Deutschland durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners.
Gegründet von der Frauenrechtlerin Marie Juchacz liegt der Kampf gegen Sexismus in unserer AWO-DNA.
Für Chancengerechtigkeit und Gewaltschutz
Wir setzen uns für ein Umfeld ein, in dem alle Menschen unabhängig vom Geschlecht die Chance auf ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben haben. Dafür brauchen wir ein gesellschaftliches Bewusstsein für die strukturelle Benachteiligung von Frauen, verlässliche Betreuungs- und Pflegeangebote, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, eine Abkehr von der steuerlichen Förderung des „Ernährermodells“ und von Geschlechterstereotypen sowie einen gut ausgebauten Gewaltschutz.
- Kita und Ganztagsangebote ausbauen und ausreichend finanzieren: es fehlen aktuell über 170.000 Plätze in Bayern
- Ehegattensplitting abschaffen: Steuermodell erhöht Anreiz, Erwerbs- und Sorgearbeit ungleich aufzuteilen
- Mehr Homeoffice, flexible Arbeitszeitmodelle, Führungspositionen in Teilzeit: um Beruf, Familie und Freizeit für alle Geschlechter leichter vereinbar zu machen
- Pflege von Angehörigen erleichtern: bezahlte Auszeiten für Pflege; mehr Pflegeplätze, vor allem in der Kurzzeit- und Tagespflege
- Frauen und ihre Kinder besser vor Gewalt schützen: aktuell 389 Frauenhausplätzen in Bayern staatlich gefördert; um Istanbulkonvention zu erfüllen, wären ca. 1.300 Plätze für Frauen sowie 2.000 Plätze für Kinder notwendig, außerdem mehr Prävention und Täterarbeit.
- Sexuelle und körperliche Selbstbestimmung fördern: Schwangerschaftsabbruch aus Strafgesetzbuch streichen, Zugang erleichtern, Sexualstrafrecht reformieren: „Nur Ja heißt Ja“, mehr Rechte für inter- und transgeschlechtliche Menschen
- Geschlechtergerechte Sprache ermöglichen: Das so genannte „Gender-Verbot“ in Bayern lehnen wir entschieden ab.
Weiterführendes zur AWO-Frauenpolitik
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Du möchtest eine Mutter-Kind-Kur machen oder suchst Beratung? Wir bei der AWO in Bayern haben ein offenes Ohr und professionellen Rat für Dich und Deine Bedürfnisse. Wenn Du Gewalt erlebst und Du sogar aus Deinem Zuhause ausziehen musst, setzen wir in unseren Schutzhäusern und Anlaufstellen alles daran, Dir und Deinen Kindern zu helfen.
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WIR – Nr. 4/2024
Gegründet und geprägt von Frauen liegt der Kampf für Gleichstellung, gegen Sexismus und gegen Gewalt an Frauen in unserer Verbands-DNA. Viel wurde schon erreicht,…
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Antworten auf häufige Fragen zu diesem Themengebiet
FAQ
Falls Du eine Frage hast, die hier noch nicht beantwortet wird, kontaktiere uns gern.
Warum verwendet die AWO das Gendersternchen?
Uns ist wichtig, dass sich alle Menschen von uns angesprochen fühlen. Beim so genannten generischen Maskulinum werden nicht alle Geschlechter automatisch mitgedacht. Der Satz „Ärzte haben eine neue Methode entwickelt“ lässt zum Beispiel eher an Männer denken. Bei „Ärzt*innen haben eine neue Methode entwickelt“, sieht es schon anders aus. Zudem schließt das Sternchen non-binäre Menschen ein. So machen wir Geschlechtervielfalt sichtbar. Sprache spiegelt und fördert gesellschaftliche Entwicklungen. Sie kann Denkmuster verändern und Stereotype aufbrechen.
Wo kann ich Hass und Hetze im Netz melden?
Frauen sind besonders von Hate Speech betroffen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum: Volksverhetzung und politisch motivierte Drohungen sind auch in den sozialen Netzwerken strafbar. Die Meldestelle „REspect! Gegen Hetze im Netz“ berät und unterstützt bei Hetze im Netz.
Was bedeutet Antifeminismus? Wohin kann ich mich wenden?
Unter Antifeminismus werden soziale Bewegungen oder gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen verstanden, die sich organisiert gegen Feminismus wenden. Antifeminismus richtet sich gegen feministische Anliegen, wie beispielsweise die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung weiblicher Selbstbestimmung. Die Meldestelle Antifeminismus dokumentiert antifeministische Vorfälle, macht damit antifeministische Zustände sichtbar und setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung ein.
Was bedeutet Sexismus?
Der Begriff kommt vom lateinischen Wort „sexus“ für Geschlecht. Wer sexistisch denkt, sich äußert oder handelt, schreibt einer Person bestimmte Eigenschaften aufgrund ihres Geschlechts zu. In der Regel geht damit eine Denkweise einher, dass ein Geschlecht anderen über- bzw. unterlegen ist. Sexismus führt also zu Benachteiligung, Abwertung, Verletzung und Unterdrückung.
Erfahre mehr unter https://www.gemeinsam-gegen-sexismus.de/ueber-sexismus/wissen-ueber-sexismus/
Wie finde ich einen Kitaplatz/einen Pflegeplatz für meine Eltern?
Die AWO in Bayern betreut aktuell in über 500 Kitas fast 31.000 Kinder. Für ältere Menschen und deren Angehörige haben wir ein breites Angebot an Unterstützungs- und Pflegeleistungen. Erfahre mehr auf unseren Seiten „Kinder und Jugendliche“ und „Alter und Pflege“.
Wohin kann ich mich bei Fragen rund um Schwangerschaft werden?
Bei der AWO-Schwangerschaftsberatung findest Du Hilfe und Informationen zu Schwangerschaft, Kinderwunsch und Familienplanung ebenso wie zum Schwangerschaftsabbruch. Die Beratung ist kostenlos, anonym und vertraulich und ist auch online möglich.
Wo kann ich bei Belästigung oder Gewalt Hilfe finden?
Frauen*, die von Gewalt betroffenen oder bedroht sind, können sich an das Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen wenden. Dieses ist an 365 Tagen, rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei unter 116 016 erreichbar. Informationen zu Beratungs- und Hilfsangeboten in Bayern gibt es hier. Über 40 Frauenhäuser und Notrufe in Bayern bieten für gewaltbetroffene Frauen in einem bayernweiten Web-Portal Online-Beratung an und helfen per E-Mail, im Chat oder Video-Chat.
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