Kinder und Jugend
Unser Engagement für und mit jungen Menschen
Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft – und unsere Gegenwart. Die junge Generation hat etwas zu sagen und wir hören ihr zu. Seit 1978 bereichert das Landesjugendwerk der AWO in Bayern als unabhängiger Kinder- und Jugendverband unsere Arbeit mit frischen Impulsen und wichtigen Perspektiven. Jungen Menschen beste Startbedingungen zu geben, muss im Sozialstaat unser Anspruch sein. Dazu tragen wir aktiv bei: mit vielen Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie unserem Einsatz für bessere Bildung, gegen Kinderarmut und für Schutz vor Gewalt und Diskriminierung.
Problemaufriss: Zahlen, Daten, Fakten
In Bayern ist alles besser? Nicht unbedingt. Auch im reichen Freistaat gibt es Kinder und Jugendliche, die weniger gute Startchancen haben. Ob es einen Kitaplatz gibt, wie groß die Schulklasse ist, was sich in der Freizeit für Möglichkeiten bieten: All das und noch viel mehr hängt neben weiteren Faktoren häufig von der Postleitzahl und dem Geldbeutel der Eltern ab.
- Kinderarmut im reichen Bayern: 16,2 % unter 18 sind von Armut bedroht.
- Kitaplatz gesucht: In Bayern fehlen aktuell über 70.000 Kita-Plätze.
- Erzieher*innen „wanted“: Um den Bedarf bis 2025 zu erfüllen, braucht es 13.500 Fachkräfte mehr.
- Fehlende Fachkräfte und Plätze im Ganztag: 2026 kommt der Rechtsanspruch auf Ganztag, aber in bayerischen Grundschulen fehlen in den nächsten Jahren über 100.000 Plätze und 21.000 Fachkräfte.
- Ungleiche Bildungschancen: In keinem anderen Bundesland hängt die Wahrscheinlichkeit für ein Kind, ein Gymnasium zu besuchen, so stark von der Einkommenssituation und dem Bildungsgrad der Eltern ab wie in Bayern.
- Psychische Belastungen: Bei immer mehr jungen Menschen werden Depressionen festgestellt. In Bayern waren es 64.100 Diagnosen im Jahr 2023 und damit rund ein Viertel mehr als noch fünf Jahre zuvor. Vor allem junge Mädchen sind im Freistaat betroffen: Der Anteil von neu diagnostizierten Depressionen stieg zwischen 2019 und 2022 um 32 % an. Bei Angststörungen waren es 41 %, und bei Essstörungen gab es gar ein Plus von 70 %.
Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft: Sie verdienen mehr Mitspracherecht und beste Startbedingungen.
Das fordern wir für Kinder und Jugendliche
Damit alle Kinder und Jugendliche die Chance auf ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben haben, sind kraftvolle Investitionen in Bildung und Jugendhilfe nötig. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass junge Menschen stärker und früher über ihre Zukunft mitbestimmen sollten.
- Kindergrundsicherung, die ihren Namen verdient. Sie muss sich am Einkommen der Eltern orientieren und das Existenzminimum abdecken.
- Vote 16: Wahlrecht absenken für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen.
- Mental Health: mehr Fachangebote für psychisch belastete Kinder und Jugendliche und bessere Zusammenarbeit von Schule, Jugendarbeit. Psychologie, stationären Einrichtungen und Beratungsstellen.
- Massiv in frühkindliche Bildung investieren: neue Plätze schaffen, Personalschlüssel verbessern, Finanzierungslücke schließen.
- Ganztagsbetreuung ausreichend finanzieren und ausbauen: Unterfinanzierung beenden, Angebot ausbauen und Qualität sichern.
- Mehr Zeit für jedes Kind: längeres gemeinsames Lernen an Schulen, multiprofessionelle Teams, mehr Schulsozialarbeiter*innen.
- Fachkräfte gewinnen: Arbeitsbedingungen verbessern, mehr praxisintegrierte Ausbildungsplätze, Fachkräfte schneller anerkennen
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Du bist Jugendliche*r und auf der Suche nach einem Ort, an dem Du Rat finden, neue Freundschaften schließen und Deine Freizeit aktiv gestalten kannst? Unsere Jugendzentren warten auf Dich! Als Elternteil brauchst Du den perfekten Kita-Platz, Ganztagsbetreuung oder einer Spielgruppe? Entdecke die AWO-Angebote ganz in Deiner Nähe.
Neuigkeiten aus dem Bereich Kinder und Jugend
Aktuelles
Antworten auf häufige Fragen zu diesem Themengebiet
FAQ
Du hättest gerne mehr Infos zum Bereich „Kinder und Jugend“? Falls Du eine Frage hast, die hier noch nicht beantwortet wird, kontaktiere uns gern.
Wie hoch müsste die Kindergrundsicherung sein?
Um Kinderarmut wirklich zu bekämpfen, muss die Kindergrundsicherung das Existenzminimum abdecken, aktuell wären das 532 Euro. Hinzu käme ein Betrag für Bildung, so lange nicht alle Bildungsangebote kostenfrei sind. Dieser sollte der Höhe des aktuellen Steuerfreibetrags für Betreuung, Erziehung und Ausbildung (aktuell 244 Euro) entsprechen, von dem aktuell vor allem Eltern mit höherem Einkommen profitieren. Die Kindergrundsicherung müsste also 776 Euro hoch sein, sollte aber einkommensabhängig ausgezahlt werden: Familien ohne oder mit geringem Einkommen erhalten die gesamte Leistung in Höhe von 776 Euro. Mit steigendem Einkommen wird die Leistung bis zum Mindestbetrag von 368 Euro bei Spitzeneinkommen abgeschmolzen. Weitere Infos unter https://kinderarmut-hat-folgen.de/ Die aktuellen Berechnungen des Bundesfamilienministeriums für die neue Kindergrundsicherung ab 2025 findest Du hier. Die Pläne sind allerdings in der Bundesregierung noch umstritten.
Wie finde ich einen Ganztagsplatz für mein Grundschulkind?
Ab 1. August 2026 kommt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt, beginnend mit Kindern in der ersten Klasse. Bis zum Schuljahr 2029/30 gilt der Anspruch für alle Grundschulkinder.
Informationen zu Ganztagsangeboten bei Dir vor Ort erhältst Du bei Deiner Stadt- oder Gemeindeverwaltung und im Landratsamt. Frag gerne auch bei Deiner (Wunsch-)Schule vor Ort nach.
Wie teuer ist ein Kitaplatz?
Die Höhe des Elternbeitrags unterscheidet sich je nach Standort, denn manche Kommunen können die Kitas mehr fördern als andere. In der Regel gibt es aber bis zu bestimmten Einkommensgrenzen die Möglichkeit, Zuschüsse zu beantragen. Frag bei Deiner Gemeinde bzw. Deinem Landkreis nach. Für Kinder ab einem Jahr können Eltern übrigens beim ZFBS Krippengeld beantragen.
Wie beantrage ich einen Kitaplatz?
Den Antrag auf einen Betreuungsplatz musst Du mindestens drei Monate vor dem gewünschten Start des Kitabesuches bei der Gemeinde oder dem Landkreis bzw. der kreisfreien Stadt einreichen; meistens zentral über Kitaportale. Bei der Anmeldung kannst Du eine Wunsch-Kita angeben, z.B. eine AWO-Kita.
Welche konkreten Angebote hat die AWO in Bayern für Kinder und Jugend?
In der AWO kümmern wir uns in über 500 Kitas um rund 31.000 Kinder und sind damit einer der größten Kita-Täger in Bayern. Wir legen dabei großen Wert auf Qualität: Ausgehend von den Werten der AWO stehen in den Kita-Konzeptionen die Kinder mit ihrer je eigenen Persönlichkeit im Mittelpunkt. Partizipation und soziale Gemeinschaft sind uns wichtig. Alle unsere Kitas arbeiten inklusiv und freuen sich auf Kinder mit und ohne Behinderung und mit und ohne Migrationsgeschichte. Spezielle Angebote für Kinder mit besonderen Bedarfen wie heiltherapeutische Einrichtungen und Schulbegleitungen findest Du auf der Seite „Menschen mit Behinderung“.
Auch ältere Kinder kommen nicht zu kurz: Schulkinder finden bei uns nach dem Unterricht Betreuung mit Herz sowie spannende Ferienprogramme und Freizeiten. In unseren 18 Jugendzentren haben unsere Alltagshelfer*innen immer ein offenes Ohr. Wir unterstützen außerdem bei Fragen, wie es für Dich oder Dein Kind nach der Schule beruflich weitergehen kann. Für Jugendliche mit Migrationshintergrund bieten wir darüber hinaus spezielle Beratung in unseren Jugendmigrationsdiensten an. In unseren Wohngruppen begleiten wir Jugendliche auf ihrem Weg zu einem eigenständigen Leben.
Wenn Du Unterstützung bei der Erziehung oder bei familiären Herausforderungen benötigst, dann schaue unbedingt auf die Themenseite „Familie“. Du brauchst Hilfe bei psychischen Belastungen? Informationen zu unseren Angeboten findest Du hier (Link zu „psychische Probleme).
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